Der Wunsch nach alternativen Finanzierungen für KMU’s und Start-ups ist ungebrochen, dennoch sprechen die Daten eine ziemlich eindeutige Sprache. Nur 17 Mio. € wurden in Deutschland in den ersten 3 Quartalen für Crowdfunding von Start-ups und kleinen Unternehmen (im Immoblilienbereich sind es 100 Mio. € in diesem Zeitraum) eingesammelt – siehe hierzu die aktuellen Marktdaten von Crowdfunding Marktdaten. Für den Unternehmensbereich sind das zwar Steigerungen von über 20 % gegenüber dem Vorjahr (in den ersten 3 Quartalen), dennoch sind die Zahlen mehr als ernüchternd. Das Statistische Bundesamt nennt ein paar höhrer Zahlen für Crowdinvesting in Unternehmen (für 2017 werden rd. 57 Mio. € in Deutschland prognostiziert – verglichen mit 148 Mio. € für Frankreich und 778 Mio. € für Großbritannien). Die Zahlen unterschiedlicher Quellen unterscheiden sich zuweilen deutlich.

Der Immobilienboom beim Crowdfunding in Deutschland kommt nicht von ungefähr, denn die Deutschen haben in den letzten Jahren vermehrt in (eigene) Immobilien investiert. Bezeichnend scheint auch das Aktienengagement der Deutschen mit dem sich nur schwach entwickelnden Crowdinvestingmarkt korreliert.
Was sind die Ursachen? Die Ursachen sind schwer auszumachen: nur die Regulierung hier zu nennen, würde zu kurz greifen. Es gibt in der Öffentlichkeit häufig ein Interesse an Crowdfunding, wenn ein Projekt gescheitert ist. Was fehlt, ist eine eindeutige Ausrichtung der Finanzwirtschaft in Richtung innovativer Konzepte. Natürlich wird die Blockchain-Technologie hier eine Weiterentwicklung ermöglichen, aber die moderen Finanzwirtschaft lebt nicht nur von neuen Technologien und Produkten (zu den ICO’s habe ich unten etwas ausgeführt!), sie lebt von der Überzeugung, dass neue Finanzierungsformen möglich, erfolgreich und vor allem sehr hilfreich für Unternehmen und Start-ups sein können. Alternative Finanzierungen wie Crowdfunding sind am Beginn der Reifephase, aber ohne mediale Unterstützung und – ja auch – staatliche Unterstützung wird es nicht gehen. Aufklärungsarbeit tut not – hier sollten sich die Plattformen mit ihren Verbänden intensiver zusammen tun und für die „neue Finanzwirtschaft“ werben. Die Unternehmen und Start-ups erkennen noch viel zu selten das Potential dieser Modernisierung.
Crowdfunding und Crowdinvesting werden natürlich wachsen, aber zum „Abheben“ braucht es gemeinsame Anstrengungen; vielleicht bilden die ICO’s da eine hilfreiche Weiterentwicklung an.

Hier ein aktueller interessanter Eindruck, was sich zurzeit in der „Szene“ tut…..der autonomus-next-newsletter-auszug_30-10-17.