Einleitung: Finanzmärkte auf Abwegen?

Wir hatten auf diesem Blog öfters schon einmal auf neuartige Entwicklungen hingewiesen…auch auf Memecoins. Memecoins und Meme-Aktien feiern erneut ein Comeback – Opendoor, GoPro, Krispy Kreme, AMC und selbst Beyond Meat explodieren wieder. Angetrieben nicht durch Gewinne oder neue Produkte, sondern durch Emojis, virale Threads und algorithmisch verstärkte Gruppenstimmung. Was einst als Kuriosum der Pandemiezeit abgetan wurde, scheint nun struktureller Bestandteil moderner Finanzmärkte geworden zu sein.
Und das wirft fundamentale Fragen auf: Was passiert hier eigentlich? Und wie passt das zu den etablierten Finanzmodellen, mit denen wir seit Jahrzehnten arbeiten?
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1. Der Widerspruch zu klassischen Modellen

Die klassische Finanztheorie – insbesondere die Effizienzmarkthypothese (EMH) – geht davon aus, dass alle verfügbaren Informationen rational in die Preise einfließen. Aktienkurse reflektieren in dieser Logik diskontierte zukünftige Cashflows. Doch bei Memecoins wie $PEPE oder Meme-Aktien wie Opendoor scheint das Gegenteil der Fall:
Fundamentaldaten sind irrelevant.
Entscheidend ist: Ist die Geschichte gut? Ist der Short Float hoch? Gibt es ein Reddit-Meme dazu?
In der Welt von DCF-Modellen, CAPM und Optionsbewertung haben diese Bewegungen keinen Platz. Anleger kaufen keine Beteiligung an einem zukünftigen Cashflow, sondern ein Ticket für ein kollektives Ereignis mit kurzfristiger Belohnungsstruktur.

Das ganze Papier hier: Meme Assets