Bitcoin im Aufwind – Ethereum modernisiert sich
Im April 2025 zeigte Bitcoin erneut, warum es als digitales Gold gehandelt wird. Trotz globaler Marktturbulenzen – ausgelöst durch neue US-Zölle unter Präsident Trump – stieg der BTC-Kurs um 13 %. Während Aktienmärkte fielen und die Volatilität stieg, blieb Bitcoin vergleichsweise stabil. Eine kurzfristige Entkopplung von den Finanzmärkten schürte Hoffnungen, dass Bitcoin sich dauerhaft als unabhängiger Wertspeicher etabliert. Doch eine Analyse von VanEck zeigt: Die Korrelation zum S&P 500 kehrte schnell zurück, liegt nun wieder bei rund 0,55.
Trotzdem ist strukturell etwas in Bewegung. Unternehmen wie Strategy, Metaplanet und das neue Konsortium XXI (mit Softbank und Tether) akkumulieren massiv BTC. Auch Staaten wie Russland und Venezuela setzen Bitcoin im Außenhandel ein. Bitcoin wandelt sich von einem spekulativen Asset zur strategischen Bilanzposition – mit geopolitischer Relevanz.
Ethereum: Neues Upgrade bringt technische Reife
Während Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel diskutiert wird, geht Ethereum mit dem Pectra-Upgrade in die Breite. Seit dem 7. Mai 2025 ist das Update live – und bringt zahlreiche Verbesserungen, die vor allem die Nutzerfreundlichkeit und Skalierbarkeit betreffen.
Das Upgrade erlaubt Stapeltransaktionen (Batching), reduziert die Klickanzahl und beseitigt viele der störenden Wallet-Popups, die in der Vergangenheit oft zu Frust führten. Zudem können Transaktionsgebühren nun in beliebigen Token bezahlt werden – nicht mehr zwingend in ETH. Das verbessert die Kostentransparenz für Endnutzer erheblich, gerade bei der Verwendung stabiler Token wie USDC.
Ein zentraler Aspekt: Die Kapazität sogenannter Blobs – komprimierter Datencontainer für Layer-2-Chains – wurde verdoppelt. So sollen Transaktionen auf Optimism, Base & Co. auch bei Hochlast preisgünstig bleiben. Entwickler rechnen jedoch mit einer Nachfragesteigerung um das 10- bis 20-Fache – was schon bald neue Engpässe bringen könnte.
Für Validatoren gibt es ebenfalls Effizienzgewinne: Statt 32 ETH pro Node können sie nun bis zu 2.048 ETH bündeln – ein großer Fortschritt für professionelle Betreiber.
Pectra wird von der Ethereum-Community als Schritt hin zu einem „modernen Netzwerk“ gesehen. Es baut auf dem vorherigen Dencun-Upgrade auf, das die Transaktionskosten auf Layer 2 bereits um bis zu 98 % gesenkt hatte.
Aber: Der Preis von Ether hinkt hinterher
Trotz technischer Reife blieb ETH als Asset enttäuschend. Während Bitcoin und Solana neue Höchststände erreichten, fiel ETH zuletzt auf unter 1.700 $. Das liegt laut Kritikern auch daran, dass Layer-2-Chains zwar skalieren, aber kaum ETH verbrauchen. Zuletzt hat Ether aber erheblich an Wert gewonnen – der gesamte Kryptomarkt ist im Aufwind. Es gibt also Hoffnung für Ether-Investoren.
Die Ethereum Foundation hat auf die Kritik reagiert: Künftig soll nicht nur Layer 2 im Fokus stehen, sondern wieder das Mainnet selbst. Im Herbst 2025 folgt mit dem Upgrade Fusaka ein weiterer Schritt: Statt alle Daten vollständig zu replizieren, können Knoten künftig nur Teilinformationen speichern und mit kryptografischer Absicherung verifizieren. Das erhöht die Dezentralisierung und Skalierbarkeit deutlich.
Fazit: Zwei Netzwerke, zwei Strategien
Bitcoin festigt seine Rolle als geopolitisches Asset – allerdings nicht entkoppelt vom Markt, aber mit wachsender institutioneller und staatlicher Relevanz. Ethereum hingegen setzt auf technologische Innovation: Mit Pectra nähert sich das Netzwerk der Nutzererfahrung von Web2-Standards an.
Die nächsten Monate dürften entscheidend sein: Welches Netzwerk bietet nicht nur Technologie – sondern auch langfristigen Wert?