Über ein Jahr habe ich mich jetzt intensiver mit Geld beschäftigt. Jetzt ist das Buch fast fertig. Wer also die Gelegenheit hatte, sich mit diesem Thema so intensiv zu beschäftigen, der blickt auf vieles anders als vorher.
Auslöser war, die Abgrenzung von Krypto und Fiatgeld zu veranschaulichen und dem ewigen Argument entgegenzutreten, Bitcoin sei einfach nichts – weil es eben keinen Wert widerspiegelt. Die Beschäftigung mit Geld und Krypto führt zu einigen grundlegenden Erkenntnissen:

Geld ist nicht Leben. Es ist nicht alles. Es ist ein Artefakt der Menschheit – geschaffen, genutzt, begehrt, aber ohne eigenen Wert. Es existiert nur durch den Glauben der Menschen daran. Wer Geld als ultimative Sinnstiftung betrachtet, verfällt seiner Illusion, womöglich lässt er sich sogar noch zu verzerrten und emotional aufgeladenen Sichtweisen verleiten. Wer es hingegen als Werkzeug erkennt, kann es nutzen, ohne sich von ihm benutzen zu lassen.

Nichts anderes geschieht beim Bitcoin. Wer Bitcoin oder andere Kryptowährungen als etwas „Benutzbares“ betrachtet – als bloßes Spekulationsobjekt oder Statussymbol –, hat die eigentliche Botschaft nicht verstanden. Krypto ist ein technologisches Mittel, ein System für Wertaufbewahrung, Transaktion und Transformation. Es ist ein Werkzeug – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Geschichte zeigt: Wo Geld ist, ist oft auch Unheil. Doch es ist nicht das Geld selbst, das Gutes oder Schlechtes bewirkt – sondern die Art, wie Menschen es einsetzen. Wer Geld nutzt, setzt es gezielt ein: als Zahlungsmittel, als Wertaufbewahrungsmittel oder als Kapital für Investitionen. Die wahre Transformation geschieht, wenn Geld in Unternehmen und Projekte fließt – riskant, aber mit Potenzial. Denn daraus können Innovationen entstehen, neue Produkte, effizientere Produktionsweisen: Entwicklung.

Doch viele Menschen verstehen Geld falsch. Sie verwechseln Sparen mit Vermögen und übersehen dabei die Zeitdimension des Geldes. Geld auf einem Sparkonto zu horten, bedeutet in Zeiten niedriger Zinsen oft nichts anderes als eine schleichende Entwertung. In einer Geldwirtschaft, in der Risiken gefürchtet werden, entsteht kein Wachstum – nur Stillstand. Risiko ist nichts Angst einflößendes oder Schlechtes, Risiko ist der Preis der Veränderung und: Risiko ist beherrschbar.

Letztlich ist Geld ein Instrument zur Kapitalvermehrung – sei es durch Dividenden, Wertsteigerungen von Aktien oder Zinsen auf Anleihen usw.. Banken spielen in diesem Kreislauf eine entscheidende Rolle: Sie sammeln Spargelder ein und verwandeln sie in Kredite und Finanzprodukte. Doch viele Sparer übersehen, dass sie der Bank damit nicht nur ihr Geld anvertrauen – sie leihen es ihr. Und oft verdienen Banken daran viel mehr als ihre Kunden. Wer seine eigene Portfoliostrategie nicht aktiv gestaltet, verschenkt Chancen. Ja: und warum kann KI nicht auch für die kleinen Anleger arbeiten? Es kann und es wird.

Die Frage ist also nicht, ob Geld gut oder schlecht ist. Die Frage ist: Wird es genutzt – oder benutzt es uns?