Bitcoin fasziniert durch seine Renditechancen, schreckt aber viele Anleger durch seine extreme Volatilität ab. Diese Schwankungen sind ein zentrales Risiko für Privatanleger und selbst institutionelle Investoren. Der jüngst eingeführte Optionshandel auf den BlackRock Bitcoin Spot ETF (IBIT) bietet neue Ansätze, mit diesen Risiken umzugehen. Können diese Finanzinstrumente jedoch wirklich helfen, das Risiko zu kontrollieren, oder erhöhen sie die Komplexität und Unsicherheit weiter?
Optionen sind Finanzinstrumente, die dem Käufer das Recht geben, einen Basiswert – in diesem Fall den IBIT ETF – zu einem bestimmten Preis (Strike-Preis) innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Dafür zahlt der Käufer eine Prämie, die durch mehrere Faktoren bestimmt wird, darunter:
– Innerer Wert: Ob der Strike-Preis bereits einen Vorteil gegenüber dem aktuellen Kurs bietet.
– Zeitwert: Die verbleibende Laufzeit der Option, je länger, desto teurer.
– Volatilität: Hohe erwartete Schwankungen des Basiswerts führen zu höheren Prämien.
Beispielhafte Prämien für Bitcoin-Optionen:
Nehmen wir an, der aktuelle Kurs des IBIT ETFs liegt bei 100 USD. Auf Basis einer Laufzeit von 30 Tagen und einer Volatilität von 60 % ergeben sich folgende simulierte Prämien für Call- und Put-Optionen:

Interpretation:
– Eine Call-Option mit einem Strike-Preis von 90 USD kostet 12,95 USD, da sie bereits „im Geld“ liegt (der aktuelle Kurs übersteigt den Strike-Preis). Diese Option erlaubt es, den ETF zu 90 USD zu kaufen, während der Marktwert bei 100 USD liegt.
– Eine Put-Option mit einem Strike-Preis von 110 USD kostet 12,94 USD, da sie ebenfalls „im Geld“ liegt (der aktuelle Kurs liegt unter dem Strike-Preis). Diese Option ermöglicht den Verkauf zu 110 USD, während der Marktpreis niedriger ist.
Durch diese flexiblen Strukturen können Anleger Risiken gezielt managen.
Strategien zur Risikokontrolle:
1. Absicherung bestehender Positionen:
Anleger, die bereits Bitcoin oder den IBIT ETF halten, können Put-Optionen nutzen, um sich gegen Kursverluste abzusichern. Wenn der Kurs fällt, steigt der Wert der Put-Option, was die Verluste ausgleicht.
2. Renditechancen mit begrenztem Risiko:
Durch den Kauf von Call-Optionen können Anleger auf steigende Kurse spekulieren, während ihr Verlust auf die gezahlte Prämie begrenzt bleibt. Diese Strategie ist weniger riskant als ein direkter Kauf des ETFs oder von Bitcoin.
3. Profite aus Volatilität:
Strategien wie der Kauf eines Straddles (Call und Put mit gleichem Strike-Preis) ermöglichen es, von starken Kursbewegungen in beide Richtungen zu profitieren. Dies ist besonders bei einem hochvolatilen Basiswert wie Bitcoin interessant.
4. Ertragssteigerung durch Verkauf:
Fortgeschrittene Anleger können Call-Optionen auf bestehende ETF-Positionen verkaufen (Covered Calls). Sie erhalten eine Prämie, die ihre Gesamtrendite steigert, solange der Kurs nicht zu stark steigt.
Trotz ihrer Vorteile lösen Optionen das Grundproblem der Volatilität nicht vollständig. Sie können Verluste reduzieren oder Gewinne steigern, aber die Mechanismen sind komplex und erfordern fundiertes Wissen. Besonders riskant ist der Verkauf von Optionen, da potenzielle Verluste bei ungedeckten Positionen unbegrenzt sein können.
Hinzu kommt, dass Optionen keine Garantie gegen Wertverluste bieten. Sie sind ein Werkzeug, das intelligent eingesetzt werden muss. Wer beispielsweise eine Put-Option zur Absicherung kauft, bezahlt eine Prämie, die nur dann sinnvoll ist, wenn der Kurs tatsächlich fällt.
Regulatorische Einschränkungen für deutsche Anleger:
In Deutschland ist der Zugang zu Bitcoin-Optionen für Privatanleger stark eingeschränkt. Die BaFin verbietet den Vertrieb von spekulativen Krypto-Derivaten an Privatanleger. Institutionelle Anleger und erfahrene Trader können jedoch über internationale Börsen Zugang finden.
Zusammengefasst:
Bitcoin-Optionen wie die des BlackRock-IBIT ETFs sind ein mächtiges Werkzeug, um die Volatilität von Bitcoin zu managen. Sie erlauben Absicherung, spekulative Gewinne und sogar die Nutzung der Volatilität als Vorteil. Dennoch lösen sie das Risiko nicht vollständig – sie verschieben es lediglich in eine besser kontrollierbare Form.
Für Privatanleger bleibt der Einsatz von Optionen anspruchsvoll, da sie fundierte Kenntnisse erfordern und der Zugang durch Regulierungen begrenzt ist. Doch für erfahrene Investoren bieten Bitcoin-Optionen eine Möglichkeit, die Risiken von Kryptowährungen gezielt zu steuern, ohne auf ihre Renditechancen zu verzichten. Damit könnten sie ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur breiteren Akzeptanz von Bitcoin als Anlageklasse sein. Und zusätzlich: generative KI in Form von ChatGPT z.B. hilft, in dem es die einzelnen Optionsaspekte einfach erläutert und gegebenenfalls Simulationen vornehmen kann. Dennoch bleibt die letzte Entscheidung immer beim Anleger.

Hinweis: alle Simulationen und Erläuterungen sind nicht als Anlageempfehlung zu sehen!

Hier der Link zum Youtube Video dazu von Prof. Meisner

und 2 Erklärvideos: 1. Finanzfluss zu Derivaten
2. Finanzfluss zu Optionen

Hier noch eine Promptdatei mit Beispielen, wie man sich mit Erklärungsprompts dem komplexen Inhalt Optionen nähert: Mögliche Prompts für ChatGPT zu Optionen für Einsteiger