Wie KI die Zukunft der Geldanlage verändern wird
Unter dem Text finden Sie die zusammenfassende Videopräsentation.
ETFs haben sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und sind zu einem der bevorzugten Anlageinstrumente geworden, besonders in Zeiten hoher Unsicherheit. Sie bieten eine unkomplizierte Möglichkeit, Kapital breit über verschiedene Sektoren, Regionen und Anlageklassen zu streuen. Genau diese Diversifikation ist es, die den Erfolg der ETFs ausmacht – nicht ein magisches Rezept, sondern die intelligente Streuung des Risikos.
ETFs bilden meist die Entwicklung eines Index ab, wie beispielsweise den S&P 500 oder den MSCI World. Dadurch können Anleger in Hunderte oder gar Tausende Unternehmen investieren, ohne jedes einzelne Wertpapier kaufen zu müssen. Die Kostenersparnis im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds ist ein weiterer Vorteil, der die Beliebtheit von ETFs beflügelt hat. Doch es ist wichtig zu betonen, dass ETFs keine Garantie für Gewinne bieten. Sie spiegeln letztlich die Entwicklung der Märkte wider – und diese können schwanken. Selbst das bestdiversifizierte Portfolio wird in Krisenzeiten Verluste erleiden, auch wenn es weniger anfällig für extreme Schwankungen ist als ein konzentriertes Portfolio.
Die Finanzwelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) wird diesen Wandel erheblich beschleunigen. Bereits heute gibt es Robo-Advisor, die auf Algorithmen basierende Anlagestrategien anbieten und Investoren auf Basis von Risikoprofilen maßgeschneiderte Portfolios zusammenstellen. Doch die Möglichkeiten der KI sind noch lange nicht ausgeschöpft. In der nahen Zukunft könnten KI-gestützte Simulationstools Anlegern helfen, verschiedene Marktszenarien zu verstehen und ihre Portfolios auf Grundlage von Prognosen und Analysen anzupassen.
Stellen wir uns ein Tool vor, das es Anlegern ermöglicht, verschiedene wirtschaftliche Entwicklungen zu simulieren: Was passiert mit meinem Portfolio, wenn die Zinsen steigen? Wie wirken sich geopolitische Krisen oder Inflationsraten auf meine Anlagen aus? Solche Tools könnten in Echtzeit auf Veränderungen reagieren und Anlegern konkrete Handlungsempfehlungen geben. KI könnte somit nicht nur die Marktentwicklung analysieren, sondern auch emotionale und menschliche Fehler in der Anlagestrategie berücksichtigen. Dies wäre ein entscheidender Schritt, um die Komplexität der Finanzmärkte besser verständlich zu machen und breiteren Bevölkerungsschichten den Zugang zu professionellen Anlagestrategien zu eröffnen.
Wie Matt Levine (Bloomberg) in einem seiner aktuellen Newsletter betont, ist die zunehmende Verfügbarkeit von derivativen ETFs für Privatanleger interessant, die früher nur institutionellen Investoren zugänglich waren. ETFs bieten damit Privatanlegern auch eine Möglichkeit, an komplizierten Finanzprodukten teilzunehmen. Hedgefonds oder sehr wohlhabende Investoren können Banken anrufen, um spezielle Finanzprodukte zu erstellen, die komplizierte Auszahlungen oder Strategien abbilden (dabei auch so wichtige Instrumente wie Portfolioabsicherungen im Stile von bestimmten gedeckten Puts und Calls).
Da stellt sich die Frage, ob diese Entwicklung eine „Demokratisierung des Zugangs zu Finanzen“ darstellt oder eher eine Überforderung für unerfahrene Anleger ist. Befürworter argumentieren, dass die Verfügbarkeit dieser komplexen Strategien ein lang überfälliger Schritt sei, um Kleinanlegern die gleichen Chancen zu bieten wie institutionellen Investoren. Kritiker fragen sich jedoch, ob Privatanleger wirklich wissen, worauf sie sich einlassen, insbesondere wenn sie sich nur auf Tutorials auf Plattformen wie YouTube verlassen.
Da kommt die KI ins Spiel, die personalisierte Empfehlungen auf Basis des individuellen Risikoprofils geben und dynamische Anpassungen vornehmen. So könnten Portfolios ständig optimiert werden. Besonders in volatilen Marktphasen könnte dies Anlegern helfen, gelassener zu bleiben und fundierte Entscheidungen zu treffen, die auch die o.g. Erweiterungen um Derivate beinhalten können.
Stellen Sie sich ein Dashboard vor, das nicht nur aktuelle Marktentwicklungen abbildet, sondern auch Vorhersagen liefert, wie sich verschiedene Szenarien auf Ihr Portfolio auswirken könnten. Diese Tools würden nicht nur die Performance historischer Daten auswerten, sondern könnten auch auf Basis von Algorithmen Vorhersagen treffen, die die Diversifikation des Portfolios optimieren. Sie könnten etwa analysieren, wie sich globale wirtschaftliche Ereignisse oder spezifische Branchentrends auf verschiedene ETF-Strategien auswirken. Dies könnte Anlegern helfen, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und zu erkennen, wie sie ihr Portfolio robuster und krisenfester machen können.
Einfachheit und Verständlichkeit wären hierbei entscheidend, um sicherzustellen, dass auch Laien die Möglichkeit haben, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Die Animationen für das Verständnis komplexer Finanzinhalte werden immer ausgefeilter werden – dank KI (ChatGPT). Jeder Anleger hätte seinen eigenen Finanzbot-Assistenten und müsste sich nicht auf sog. Influencer in den sozialen Medien verlassen.
Viele traditionelle Anleger scheuen sich noch, digitale Währungen wie Bitcoin oder Ethereum in ihre Portfolios aufzunehmen, da der Krypto Markt oft als besonders volatil gilt. Doch Kryptowährungen haben in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und stellen inzwischen eine ernsthafte Anlageklasse dar.
Besonders in einer Zeit, in der sich das Finanzsystem selbst weiterentwickelt, könnten Kryptowährungen eine wichtige Rolle in der Diversifikation eines modernen Portfolios spielen. Sie bieten eine zusätzliche Möglichkeit, in eine risikobehaftete Anlageklasse zu investieren, die nicht an traditionelle Märkte gebunden ist. Sie bieten das Potenzial, von den Chancen der Blockchain-Technologie und dezentralen Finanzsystemen (DeFi) zu profitieren.
In meinem im nächsten Jahr erscheinen Buch „Digitales Geld und Digitale Finanzlandschaften“ werde ich diese Punkte ausführlich thematisieren.
Hier die Videopräsentation:
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