Momentan häufen sich Meldungen, dass Banken von Unternehmern und anderen Strafgebühren auf Einlagen verlangen. Damit wird deutlich, dass die vorherrschende Geldpolitik endgültig in die von Keynes theoretisch für möglich gehaltene Liquiditätsfalle getappt ist. Trotz aller historischen Erfahrungen und trotz so vielfältiger empirischer Forschung sind die Geldpolitiker und Finanzpolitiker in alle möglichen Sackgassen geraten, in denen sie nur geraten konnten. Zum einen wird zurecht eine Regulierung von Banken betrieben (u.a. Basel 3), zum anderen werden Banken zur Kreditvergabe gedrängt, dabei wird der elementare Risikoaspekt in den Hintergrund gedrängt, der vor allem von Makrorisiken geprägt wird. Der ökonomische Sachverstand der Politik und der Administration nimmt mal wieder eine Auszeit.

All dies geschieht vor dem Hintergrund einer europaweiten Stagnation auf den Gütermärkten (mit Ausnahme des deutschen Exporterfolges), die den Eindruck einer in vielen Länder sehr hohen Arbeitslosikgeit (vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen) im Nebel der vielen kleinen Schattenkämpfe der europäischen Politiker verblassen lässt. Die Situation ist derart dramatisch, dass es der Bevölkerung nicht zugemutet werden kann, hier tiefer nach Ursachen und Auswirkungen zu suchen. Nur letztendlich wird die Frage auf die Entscheider zukommen: wollt ihr wirklich ein staatliches Verschuldungsverbot, dass zu einer Deflation und extremen Destabilisierung führt oder nicht doch lieber etwas mehr Inflation, dafür aber mehr Stabilität auf den Gütermärkten? Genau bei diesem Punkt müsste die Diskussion ansetzen, und nicht dabei, noch mehr nicht gewolltes Geld in die ertrinkenden Märkte zu pumpen…..